Hallo,
die Wirtschaftswoche fragt in dieser Woche „Endet der Hype um Social Media?“.
Natürlich ist diese Frage nicht aus der Luft gegriffen.
Verschiedene Zahlen belegen, dass es nicht immer nur nach oben geht. So sind
die Userzahlen von facebook in den USA rückläufig und auch die Verweildauer der
Benutzer dort sinkt.
Auch auf anderen Plattformen gibt es Hinweise auf das Ende des Hype.
Aber was bedeutet das? „Ist mit Social Media alles schon
wieder vorbei, bevor es so richtig begonnen hat?“
Natürlich kann die Antwort auf diese Frage nur Nein lauten.
Im Gegenteil: Ich behaupte, dass die zugrunde liegenden
Ideen von Social Media unumkehrbar sind! Eine Rückkehr in die One-Way-Kommunikation
halte ich für ausgeschlossen, weil sie einfach unnatürlich ist.
Kommunikation ist nicht „Einer redet und alle anderen hören
zu“, sondern echte Kommunikation ist ein Meinungsaustausch in beide
Richtungen.
By-the-way:
Ich denke, dass facebook mit seiner Abstimmung zu den
Datenschutzrichtlinien genau diese Regeln einer echten Kommunikation eklatant
verletzt hat. Die Alternativen waren Pest und Cholera.
Außerdem war von Anfang an klar, dass die Voraussetzung für eine Berücksichtigung
der Umfrage niemals erfüllt werden kann. (Teilnahme von 30% aller User). Ist
das vielleicht ein Grund warum facebook im Moment aus den Negativschlagzeilen
nicht mehr rauskommt. Sie haben mit dieser Umfrage, die Werte verletzt, die die
Basis für ihr Geschäftsmodell darstellen.
Vertrauen, Offenheit und Transparenz: Darum geht es im Web
2.0.
Diese Werte werden wir uns als Internet-User nicht mehr
nehmen lassen.
Egal, ob es in 5 Jahren noch ein facebook gibt oder nicht.
Im Übrigen denke ich, dass das Ende des Hype überwiegend
positive Aspekte hat. Ein Hype ist etwas Irrationales. Man könnte sagen: Eine
positive Panik. Alle rennen in eine Richtung und keiner weiß genau warum.
Social Media ist aber kein Selbstzweck. Facebook, Twitter, LinkedIn, Xing und
Co sind Werkzeuge der Kommunikation. Twittern einfach nur weil es cool ist zu
Twittern ist für eine Zeit lang interessant, weil es neu ist, aber irgendwann
wird es langweilig zu lesen, wenn jemand nichts zu sagen hat.
Ich denke an diesem Punkt sind wir nun angekommen.
Ich sage voraus, dass die Spam-Posts und Spam-Tweets weniger werden und dass die Qualität der
Kommunikation steigen wird.
Anders ausgedrückt: Die Qualität wird die Quantität verdrängen.
Ich freue mich darauf!
50 echte Unterstützer sind für ein Unternehmen deutlich
werthaltiger als 500 friends, die mit Gewinnspielchen zum Klicken des
„like“-Button animiert wurden, aber ansonsten keinerlei Beziehung zu dem
jeweiligen Unternehmen haben.
Ich freue mich auf die Zeit nach dem Hype.
Beste Grüße
Thorsten Schmidt
Ja, und mit den richtigen Filtermethoden wird die Qualität die Quantität noch schneller verdrängen. Wie wäre es mit einem Tool zum wegfiltern von Posts mit vagen unkonkreten Aussagen, deren Ziel es ist Online-Freunde zum Nachfragen zu animieren.
AntwortenLöschenHallo Friedhelm,
AntwortenLöschenhört sich interessant an.
Vielleicht könnte man den Edgerank um individuelle Komponenten ergänzen, um genau das zu priorisieren, was einen persönlich am meisten interessiert.
Soweit ich weiß, gibt es dazu im Moment aber keine Schnittstellen.
Gruß
Thorsten Schmidt